ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Nachdem wir im letzten Sommer die nördliche Hälfte der Romantischen Straße – von Würzburg bis Donauwörth – erwanderten, stand diesmal die südliche Hälfte an: Von Donauwörth über Augsburg und Landsberg am Lech zum Zielort Füssen. Von dort ging es – über die Romantische Straße hinaus – weiter nach Oberammergau, Garmisch-Partenkirchen und letztlich zur Zugspitze. Insgesamt rund 380 km in 18 Tagen: Übernachtungen im Zelt, Gepäcktransport im Pilgerwagen.
Wenn wir vor unserer Wanderung auf unsere Tour angesprochen wurden, war dies oft mit Irritationen verbunden: Viele Menschen kennen den Nordteil der Romantischen Straße, die berühmten Städte mit historischem Stadtkern. Viele kennen auch die Umgebung des Zielortes Füssen mit Schloss Neuschwanstein. Der Weg zwischen Donauwörth und Füssen war für die meisten Gesprächspartner aber ein weißer Fleck auf ihrer touristischen Landkarte. Dass es sich lohnt, dies zu ändern, haben wir auf unserer Wanderung erfahren. Gern geben wir diese Erkenntnis mit dem folgenden Bericht weiter. Er besteht aus zwei Teilen:
- Teil 1 bietet Informationen zum Weg und zu den Menschen, zu Übernachtungsmöglichkeiten und zur Eignung des Weges für Wanderanhänger. Dieser Teil endet mit einem Fazit.
- Teil 2 enthält unser „Wandertagebuch“, das wir unterwegs führten und in sozialen Netzwerken veröffentlichten.
TEIL 1: INFORMATIONEN
Die Tour in Zahlen und Fakten
Tage: 18 | Personen: 2 | Distanz: 380 km | Höhenmeter: 3.800 m Anstieg, 3.250 m Abstieg * | Pilgerwagen-Gewicht: 27 – 32 kg | Übernachtungen: Zelt
* Im Internet fanden wir unterschiedlichste Angaben zu den Höhenmetern, unsere Werte weichen deutlich davon ab. Wir ermitteln diese mit einem GPS-Gerät mit barometrischem Höhenmesser. Ohne den Anspruch zu erheben, dass unsere Werte zutreffender sind, veröffentlichen wir diese, damit unsere Touren miteinander vergleichbar sind.
Die Touristik-Arbeitsgemeinschaft Romantische Straße unterstützte unsere Wanderung mit Rat und Tat. Auch wenn dies keinen Einfluss auf den Inhalt meines Berichts hatte, kennzeichne ich diesen als ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ.
Der Weg
Die Romantische Straße wurde 1950 als erste deutsche Ferienstraße gegründet, um Deutschland nach dem Krieg als Urlaubsland attraktiv zu machen. Ein voller Erfolg: Bis heute besuchen zahlreiche internationale Touristen die Region. Sie prägt das Bild, dass sich insbesondere Asiaten und Amerikaner von Deutschland bilden. Im Laufe der Jahre wurde der Verlauf der Romantischen Straße behutsam optimiert. Heute führt sie von Würzburg über Wertheim, Bad Mergentheim, Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Nördlingen, Donauwörth, Augsburg und Landsberg am Lech bis nach Füssen.
Neben einem Fernradweg, ergänzt seit 2006 der Weitwanderweg Romantische Straße die Ferienstraße. Dessen Nordteil, von Würzburg bis Donauwörth, haben wir im Vorjahr erwandert, unsere Eindrücke findest du in einem eigenen Bericht.
Der Südteil hat einen deutlich anderen, aber nicht weniger attraktiven Charakter: Geblieben ist der ständige Wechsel aus Wanderungen durch eine abwechslungsreiche Natur, der Passage von schönen Städten und Dörfern sowie die Möglichkeit, Burgen, Schlösser, Klöster und Kirchen zu besichtigen. Dabei sammelt man aber deutlich andere Eindrücke als auf dem Nordteil:
- Die historischen Stadtkerne sind kleiner und haben einen anderen Charakter: Je südlicher man wandert, umso typischer sind in leuchtenden Farben gehaltene oder aufwändig bemalte Häuser, oft üppig mit Blumen geschmückt.
- Augsburg als Großstadt sticht besonders heraus: Hier trifft beeindruckende alte Architektur auf eine quirlige, mediterrane Atmosphäre. Ähnliches findet man auch in Landsberg am Lech, nur einige Nummern kleiner.
- Es gibt noch mehr Kirchen und Kapellen, viele davon Wallfahrsorte. Typischerweise mit Zwiebeltürmen und beeindruckender barocker Pracht oder Rokoko-Verspieltheit. Für Norddeutsche gewöhnungsbedürftig: In einigen bayerischen Kirchen werden Ganzkörper-Reliquien christlicher Märtyrer verehrt und teilweise auch ausgestellt. Die Zahl der Bildstöcke ist deutlich geringer.
- Auf der Südhälfte ist der Lech der dominierende Fluss, dem man über längere Strecken folgt. Ein flacher Fluss mit starker Strömung, aus dem Kiesbänke herausragen, oft von dschungelähnlichem Auwald umgeben. Durch zahlreiche Sperrmauern wird der Lech seeähnlich aufgestaut. Zahlreiche kleine und mittelgroße Seen findet man in der Nähe, viele sind zum Baden geeignet.
- Zu Beginn wandert man auf dem Südteil überraschend flach, oft durch Felder. Im weiteren Verlauf wird das Gelände hügeliger, der Waldanteil steigt und die Felder weichen Wiesen und Weiden. Irgendwann erhascht man in der Ferne einen ersten Blick auf die Alpen, denen man sich dann Tag für Tag nähert.
Die Menschen
Die Menschen der Region begegneten uns oft mit einer – durchaus angenehmen – Zurückhaltung, die sich zunächst auf den Austausch eines freundlichen „Servus“ oder „Grüß Gott“ beschränkt. Kommt man ins Gespräch, offenbarte sich ein unaufdringliches Interesse an unserer Tour und unserem Pilgerwagen, verbunden mit aktiver Hilfsbereitschaft: Von konkreten Hilfsangeboten (Mitfahrangeboten bei Regen usw.) bis hin zum offenen „Braucht ihr etwas?“. Wenn wir nach Unterstützungen fragten (Zeltplatz, Aufladen unserer Powerbanks usw.), waren wir stets willkommen, man half uns nach Kräften weiter.
Übernachtungen
Die Platzdichte entlang der Romantischen Straße erlaubte es uns, elf von siebzehn Nächten auf einem Campingplatz zu zelten. In Augsburg verbrachten wir aus privaten Gründen eine Nacht in der Jugendherberge, eine Übernachtung auf einem Campingplatz am Stadtrand wäre aber möglich gewesen. Alle von uns besuchten Campings boten attraktive Stellplätze, saubere Sanitäranlagen sowie eine gute bis sehr gute Infrastruktur zu fairen, an den Hot-Spots zu etwas gehobenen Preisen. Achtung: Die Nachfrage nach Campingplätzen ist enorm hoch, wir empfehlen dir dringend eine Reservierung, auch wenn du mit einem kleinen Zelt unterwegs bist.
In den verbleibenden fünf Nächten fanden wir unkompliziert schöne Stellplätze für unser Zelt. Als erfahrener Zeltwanderer wirst du wissen, wo du nach solchen Plätzen suchen und wen du wie um Erlaubnis fragen musst.
Solltest du Nächte in geschlossenen Räumen verbringen wollen, bietet die Romantische Straße ein umfassendes Angebot an Hotels, Pensionen, Gasthöfen und Ferienwohnungen. Einen Überblick über das Angebot findest du unter www.romantischestrasse.de. Auch hier gilt: Das Angebot ist groß, die Nachfrage aber auch! Um sicher eine Unterkunft zu bekommen, reserviere vorab.
Eignung für eine Wanderung mit Pilgerwagen
Mit Wanderanhänger wünschst du dir andere Wege als bei einer Rucksacktour: Statt fordernder Single-Trails mit steilen An- und Abstiegen, wirst du gut ausgebaute, sanft profilierte Wanderwege bevorzugen. Diese Anforderung bedient auch die Südhälfte des Weitwanderwegs Romantische Straße nahezu perfekt!
Der Wanderweg führt überwiegend über breite und gut befestigte Wege. Verglichen mit Premium-Wanderwegen, ist der Asphalt-Anteil hoch, der Anteil schmaler Trails gering. An- und Abstiege sind sanft bis mittelstark geschwungen. Lediglich an folgenden Stellen solltest du dir eine alternative Suche:
- Der Abstieg zur Altstadt von Landsberg am Lech führt über viele Treppenstufen, die du aber über einen kleinen Umweg problemlos umgehen kannst.
- Die Ammerschlucht bietet fantastische Natur und ein tolles Wandererlebnis. Die Trails dort sind aber sehr schmal, oft rutschig, wurzeldurchsetzt und führen über zahlreiche Stufen und Stege. Da es direkt neben den Pfad teilweise steil nach unten geht, empfehlen wir dir dringend, die Passage nicht mit einem Pilgerwagen zu versuchen (siehe dazu auch unseren Eintrag in unserem Wandertagebuch weiter unten)! Hier solltest du eine Umgehung recherchieren.
Auch der Südteil des Weitwanderwegs Romantische Straße ist somit perfekt für Pilgerwagen-Einsteiger geeignet. Aufgrund des profilierten Geländes sollte der Anhänger über Bremsen verfügen.
Fazit
Wie schon die letztjährige Wanderung auf dem Nordteil, zählt auch die Wanderung auf der Südhälfte des Weitwanderwegs Romantische Straße zu den schönsten Wandererfahrungen, die wir bisher sammeln durften! Wir empfehlen ihn gerne. Du warst bisher überwiegend auf zertifizierten Premium-Wanderwegen unterwegs? Oder kennst bisher nur den Nordteil der Romantischen Straße? Dann solltest du Erwartungshaltung und Reiseplanung an folgende Besonderheiten ausrichten:
- Nimm dir Zeit für die vielen Sehenswürdigkeiten! Zwar hat der Südteil der Romantischen Straße nicht ganz so viele „große Sensationen“ wie der Nordteil. Die Dichte an kleinen und mittleren Sehenswürdigkeiten ist aber enorm. Sei offen für diese Erlebnisse, nimm dir Zeit und erkunde die Dörfer, Kleinstädte, Kirchen, Kapellen und ähnliche Dinge, die am Wegesrand auf Entdeckung warten. Richte die Länge deiner Tagesetappen danach aus.
- Das Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie ist bei fast allen Etappen sehr gut. An den meisten Tagen boten sich mehrfach Möglichkeiten zu Einkauf und Einkehr. Plane Zeit für den Genuss der süßen, deftigen oder flüssigen Spezialitäten der Region ein. Die mitzuführenden Vorräte kannst du gering halten.
- Im Vergleich zu Premium-Wanderwegen ist die Romantische Straße recht zivilisationsnah. Der Weg führt dich durch abwechslungsreiche Landschaften, aber auch durch sehenswerte Kleinstädte und Dörfer. Schmale und technisch fordernde Trails sind selten. Meistens wanderten wir über breite, befestigte Wege, der Asphalt-Anteil ist hoch. Richte deine Erwartungshaltung entsprechend aus. Für Wanderer mit Pilgerwagen ist diese Wegeführung perfekt, gerade auch für Anfänger.
- Der Weg ist bestens ausgeschildert und erreicht auch in dieser Hinsicht das Niveau der Premium-Wanderwege. Wie immer gilt: Nimm dennoch Karten oder technische Navigationshilfen mit.
- Nimm dir Zeit für die Menschen der Region, entwickle ein Gespür für ihre Besonderheiten! Sei bereit, von deiner Reise zu erzählen. Sei offen für die Themen, die deine Gesprächspartner mitbringen. Wir haben dies als sehr bereichernd erlebt.
Mit diesen Besonderheiten im Blick, wirst du deine Reise auf der Romantischen Straße genauso genießen wie wir.
TEIL 2: WANDERTAGEBUCH
Tag 1 – Von Burgwedel nach Donauwörth (7 km)
Juhuuuu, es geht wieder los❣ Ich verabschiede mich von meiner Pilgerwagennomadin, die wegen eines Impftermins erst am Montag nachkommen kann😢 Allein mache ich mich mit Bus🚌 und Bahn auf den Weg🚂. Im Zug sorgt ein brennendes Smartphone für eine Menge Rauch und Aufregung💥. Zum Glück sind wir gerade im Bahnhof Würzburg, das Handy und der Rauch verlassen schnell den Zug. Dank guter Verbindung erreiche ich nach nur 5,5 Stunden Donauwörth.
Hier in Donauwörth haben wir vor einem Jahr unsere Wanderung auf dem Nordteil der Romantischen Straße beendet. Viele tolle Erinnerungen schießen mir in den Kopf, als ich durch die schöne Altstadt bummle und mich mit einem leckeren Abendessen stärke. Im selben Biergarten, in dem wir vor einem Jahr das Tourende feierten, trinke ich heute ein Bier auf die anstehende Wanderung🍺
Die Nacht verbringe ich auf dem Gelände des Kanuclub Donauwörth, das wunderschön an der Wörnitz liegt. Autos, Wohnwagen oder Wohnmobile findet man hier nicht, willkommen sind lediglich Bootswanderer, Radfahrer und Wanderer. Entsprechend wenige Gäste sind dort, entsprechend spannend die Gespräche, die ich führe.
Allein an der Wörnitz sitzend, lasse ich den Abend ausklingen und meine Gedanken in die Zukunft schweifen: Welche Erlebnisse und Abenteuer werden mich auf dieser Reise erwarten?
Tag 2 – Von Donauwörth nach Eggelstetten (28 km)
Letzter!😉 Ich schlafe aus, frühstücke gemütlich, lasse mir Zeit im Bad, baue in aller Ruhe mein Zelt ab und mach meinen Pilgerwagen reisefertig. Folglich bin ich der letzte Gast auf dem Campingplatz. Dabei ist es gerade mal 9:00 Uhr😁 Morgens haben es (Rad-)Wanderer meistens eilig😉 Ich heute nicht🙃
Dennoch trage ich heute Sport- statt Wanderkleidung. Im gemütlichen Trab laufe ich noch einmal durch Donauwörth 🏃♂️, passiere einen alten Eisenbahntunnel. Dann geht es bergauf. Auf wenigen hundert Metern laufe – ääähhhh… gehe – ich fast die gesamten Höhenmeter des Tages🥵 Belohnt werde ich erst mit einem tollen Ausblick auf Donauwörth, dann mit einem langen, sanften Abstieg. Mein Pilgerwagen schiebt mich leicht an, kilometerlang trabe ich fast anstrengungsfrei. Ich passiere mehrere Seen, beobachte Angler in ihren Booten und einen SUP-Anfängerkurs. Entspanntes gleiten auf dem Wasser? Bei einigen! Bei anderen sieht es eher nach hartem Kampf gegen das Ertrinken aus😉
In Rain bummle ich ein wenig durch die Altstadt und gönne mir eine längere Pause am Blumenpark: Schön🌻🌼🌺 ist es hier – und lecker🍰😉 Weiter trabend überquere ich die Lech über ein Flusskraftwerk, bin beeindruckt von der Kraft des Wassers. Wenig später durchquere ich ein mückenreiches Waldstück, mit den Händen versuche ich die Biester zu vertreiben🦟. Aus der Ferne sehe ich vermutlich wie ein joggender Schuhplattler aus😉
Ich erreiche Schloss Oberndorf, das frisch restauriert in altem Glanz erstrahlt. So steht es jedenfalls auf einem Schild, prüfen kann ich es nicht: Das Grundstück ist von einem hohen, blickdichten Zaun umgeben. Schade😐
Gemütlich gehe ich nun weiter zum Campingplatz in Eggelstetten. Hier lasse ich den Tag ausklingen, genieße den Badesee 🏊♂️ und ein Restaurant in der Nähe.🥗🍝🍺.
Tag 3 – Von Eggelstetten nach Eggelhof (28 km)
Erster😁 Auch heute schlafe ich aus, auch heute starte ich in aller Ruhe in den Tag. Dennoch bin ich der erste, der heute den Campingplatz verlässt. Es ist 9 Uhr, der „normale“ Camper hat es nicht eilig😉
Mein Weg führt mich über die Via Claudia Augusta, einer ursprünglich von den alten Römern gebauten Straße. Bis ins hohe Mittelalter reisten auf diesem Weg die Herrschenden gen Italien, was ihr den Beinamen „Kaiserstraße“ einbrachte. Eine hochherrschaftliche Straße, gerade gut genug für einen Pilgerwagennomaden😉
In Druisheim besichtige ich eine alte Kapelle mit einem geschnitzten Altar aus dem 18. Jahrhundert. Ich sinniere eine Weile, warum solche Kunstschätze von Vandalismus verschont bleiben, obwohl sie frei zugänglich sind. Wenig später besichtige ich das Kloster Holzen, eine beeindruckende Anlage. Nach so viel Kultur gönne ich mir – obwohl noch vor 12 Uhr – eine Stärkung im Kloster Gasthof: Prinz-Regent-Torte, dazu das passende Getränk🍰🍺😉
Nach einigen weiteren Wanderkilometern besichtige ich die Burg Markt. Hier komme ich ins Gespräch mit einer Besucherin, die in ihrer Kindheit in einer Wohnung in der Burg gelebt hat. Sie teilt ihre Kindheitserinnerungen mit mir, was ebenso informativ wie berührend ist.😊
In Biberbach besichtige ich die Wallfahrtskirche, kehre anschließend im Dorfgasthof 🥗🍺ein. Frisch gestärkt wandere ich noch einige KM, unweit der Kapelle Eggelhof erhalte ich die Erlaubnis, über Nacht auf Privatgrund zu zelten. Kaum steht das Zelt, falle ich nach diesem erlebnisreichen Tag in den Schlaf🥱
Tag 4 – Von Eggelhof nach Augsburg (29 km)
Endlich gemeinsam❤ Denn samstags kommt das Sams und montags die Pilgerwagennomadin nach Augsburg😀 Deshalb stehe ich heute früh auf und packe eilig meine Sachen. Dabei entferne ich 14(!) Schnecken vom Zelt, die sich wohl eine Mitfahrgelegenheit nach Augsburg – Achtung, Wortspiel – erschleichen wollten🐌. Schon vor 7 Uhr bin ich wanderfertig🚶♂️
Der Weg nach Augsburg führt mich durch Dörfer, Wohn- und Gewerbegebiete, aber auch schön am Lech entlang. Die Zeit vergeht wie im Flug, schon mittags habe ich die 20 km bis Augsburg geschafft. Endlich umarme ich meine Pilgerwagennomadin❤ Wir sind beide sehr froh, die Wanderung nun gemeinsam fortzusetzen😍
Sorry, liebe Augsburger: Wir hatten euch bisher vor allem als Heimat der Puppenkiste auf dem Schirm🤭 Das ist nun anders❣ Stundenlang erkunden wir Augsburg: Schaezlerpalais, Weberhaus, das Rathaus mit seinem imposanten goldenen Saal, das rote Tor nebst Wasserwerk, den Perlachturm und viele tolle Kirchen wie z. B. St. Ulrich, St. Afra, St. Anna und St. Maria. Die ganze Stadt ist überreich mit tollen Gebäuden und Fassaden geschmückt. Dazwischen tobt mediterran anmutendes Leben… an einem Montag🙂 Besonders beeindruckt hat uns die „Fuggerei“. In dieser ältesten Sozialsiedlung der Welt leben bis heute 150 Menschen. Sie zahlen eine Jahresmiete von 0,88 EUR(!) und beten täglich für den Stifter und die Fugger Familie. Ein Ort mit einer besonderen Stimmung, ein Museum erlaubt uns Einblicke in die Geschichte. Vor der Augsburger Puppenkiste stimmen wir „Eine Insel mit zwei Bergen…“🎵 an, der Ohrwurm wird uns für den Rest des Tages begleiten😉 Gerne hätten wir uns eine Aufführung angeschaut und das Museum besucht, das „große C“ hatte leider etwas dagegen. Augsburg ist mehr als nur einen Besuch wert❣
Zum ersten Mal übernachten wir während einer Pilgerwagentour nicht in einem Zelt! Da wir nicht wussten, ob meine Pilgerwagennomadin mit Impf-Nebenwirkungen zu kämpfen haben wird, reservierten wir ein Zimmer – stilgemäß in der Jugendherberge.
Tag 5 – Von Augsburg nach Kissing (29 km)
Ich dufte😇 Den Aufenthalt in der Jugendherberge habe ich auch zum Waschen meiner Wäsche genutzt. Das würzige Wanderaroma ist – vorerst – verschwunden, ich dufte – fast – so gut wie meine Pilgerwagennomadin😉 Nach einem kräftigen Frühstück starten wir um 9 Uhr die erste gemeinsame Etappe.
Eine erste – ungeplante – Pause legen wir am Friedberger Badesee ein. Bei einem Eis beobachten wir Wakeboarder und den entspannten Badebetrieb. Ein schöner Ort! Weiter geht es zum Wittelsbacher Schloss, danach zur Friedberger Wallfahrtskirche. Insbesondere in der prächtigen Kirche verbringen wir viel Zeit, gönnen uns anschließend eine Zeitreise, in dem wir Grabsteine auf dem angrenzenden Friedhof lesen: Wie mag es wohl der ehrenhaft jungfräulichen Brauereitochter, wie dem Flugzeugführer ergangen sein, die vor langer Zeit ihr Leben ließen?
Wir bummeln gemütlich durch die Friedberger Altstadt, kehren ein. Einige Kuchenstücke, Getränke sowie einen Coronatest später fällt uns ein: Es ist schon Nachmittag und wir haben noch einige KM vor uns🙂
Wir sammeln weiter KM, die Sonne grillt uns🌞. Als vor uns ein Waldgebiet auftaucht, planen wir eine weitere Pause ein und freuen uns auf Schatten. Doch der Wald hat eine Überraschung parat: Er verbirgt einen Badesee namens Kuhsee samt Strandkiosk: Trotz des Namens gibt es für mich keine Milch, ich stärke mich anders für die Restkilometer🍺😉
Wir erreichen den heutigen Campingplatz, hier wartet eine spezielle Überraschung auf meine Pilgerwagennomadin: Ich muss irgendwie vergessen haben, ihr zu erzählen, dass es sich um einen Naturisten-Platz handelt😉 Sprich: Dort bewegt man sich unbekleidet! Wir sind natürlich Sauna und FKK-Strände gewöhnt, dennoch zeigt sich meine Pilgerwagennomadin ein wenig skeptisch. Aber wir werden superfreundlich empfangen und in das Gelände und die Gepflogenheiten eingewiesen. Auch die Kontakte zu anderen Gästen sind außergewöhnlich freundlich und entspannt. Wenig später bauen wir nackt unser Zelt auf und genießen den unbekleideten Abend. Unser Highlight sind die Waldduschen. Nackt im Wald draußen duschen, diese Chance hatten wir bisher nicht🙂 Nur in Gedanken widme ich mich der Frage, wofür ich denn meine Wäsche gewaschen habe…😉 Fotos unseres FKK-Erlebnisses findet ihr… ne, die ersparen wir euch😄
Tag 6 – Von Kissing nach Klosterlechfeld (24 km)
Lech-Natur pur❣ Ein letztes Mal die Walddusche genutzt, dann verlassen wir den Sportbund Helios, bekommen viele gute Wünsche mit auf den Weg🙂
Heute werden wir kein einziges Dorf durchqueren, sondern mehr oder weniger dicht dem Lech folgen. Anfangs geht es über einen breiten Radweg, wir passieren zwei große Badeseen. Am Zweiten gibt es Gastronomie. Kann es je zu früh für eine Pause sein? Wir bestellen Eis🍦😄
Nun wird der Weg schmaler, wir wandern mal auf, mal neben dem Lechdeich. Auch vom Deich aus können wir den Lech oft nicht sehen, da ein üppiger Dschungel dazwischen liegt: Der Auwald. Ein undurchdringliches Meer aus Grüntönen. Zwischendurch begleitet uns ein kurvenreich fließender Bach. Wir schauen ihm beim mäandern zu, er lässt sich davon nicht stören, fließt stoisch weiter😉
Wir genießen die Natur, aber uns setzt die Hitze zu. Mehrmals rasten wir im Gras am Wegesrand, halten Siesta😴 Die letzten KM verlaufen auf einem ebenso schönen wie schattigen Pfad direkt am Lech.
Erschöpft kommen wir abends am Oskar-Weinert-Haus der Naturfreunde Klosterlechfeld an. Hier dürfen wir heute Nacht unser Zelt aufschlagen⛺, vielen Dank dafür❣
Heute bot uns „nur“ die Natur Sehenswürdigkeiten, dies in großer Zahl und Pracht. Es war ein stiller Tag, wir sprachen wenig. Schauten in die Natur, hingen unseren Gedanken nach. Auch dies ist eine Facette des Etappenwanderns, die wir sehr mögen❤
Tag 7 – Von Klosterlechfeld nach Landsberg am Lech (20 km)
Heute starten wir früher in den Tag. Bei noch angenehmen Temperaturen kommen wir gut voran. Teilweise durch Felder, teilweise am Lech. Ein „kleiner“ Navigationsfehler beschert uns einen Extra-Kilometer auf schmalen Pfaden mit tollem Ausblick auf den Lech. Leider führt der Pfad ständig über steile Treppen auf und ab. Mit Pilgerwagen machbar, aber kein Vergnügen🥵
So sind wir froh, als wir wieder auf dem ausgeschilderten Weg ankommen, der – fast immer – bestens zu gehen ist. Fast immer! 😉 Denn nun führt uns auch der ausgeschilderte Weg über mehrere hundert Stufen hinab nach Landsberg am Lech🥵😅
Um Punkt 12 Uhr gönnen wir uns in der Landsberger Altstadt ein spätes Frühstück 🍰🥧😉, erkunden dann die Stadt: Alte Gebäude, ganz überwiegend gut erhalten, in unterschiedlichsten Farben leuchtend. Herrlich❣ Auch einen Bummel über die Lech-Promenade lassen wir uns nicht nehmen: Sehen und gesehen werden zwischen Lech und Biergärten. Hier lässt es sich aushalten☺
Wir wechseln auf die andere Lechseite, blicken staunend über das tosende Wehr auf die Altstadt, besuchen den Mutterturm. Entlang der Lech und im altstadtnahen Freibad genießen Hunderte die Sonne oder den Schatten. Weil es uns so gut gefällt, erkunden wir nun auch die kleineren Gassen der Altstadt. Während einer Pause macht mich eine fremde Frau zu einem glücklichen Mann☺ Sie serviert mir ein Helles in einem gekühlten(!) Steinkrug🍺. Wird wenig später zur Wiederholungstäterin🍻. Meine Pilgerwagennomadin kommentiert eifersuchtsfrei, dass ähnlich glückselige Blicke sonst ihr vorbehalten sind😉
Bis zum Abendessen bleiben wir in Landsberg, wandern dann zum etwas außerhalb liegenden Campingplatz. Kaum steht das Zelt, schlafen wir erschöpft ein😴
Tag 8 – Von Landsberg am Lech nach Epfach (23 km)
Erst regnet es 2 Minuten während wir das Zelt abbauen, danach gönnen wir uns eine Dusche im Waschhaus (wer weiß, wann sich wieder eine Gelegenheit bietet😉). Für die Pilgerwagennomadin gibt es einen Guten-Morgen-Kaffee, keine Selbstverständlichkeit auf unseren Touren ☕🙂.
Kaum warmgelaufen, erreichen wir ihn: Den schönsten Waldsee, den wir je sahen. Schon aus der Ferne schimmert er kräftig Grünblau, wirkt wie künstlich beleuchtet. Wir blicken durch kristallklares Wasser 3 Meter in eine Landschaft aus Ästen und Bäumen. Darüber schweben Fische. Über dem Wasser kriecht der Morgendunst in einzelnen Fetzen. Wir können kaum glauben, was wir sehen. Versuchen zu fotografieren, doch mit unseren Möglichkeiten werden wir dem Anblick nicht gerecht. Wahnsinn👀
Der Wegeverlauf meint es gut mit uns: Schmale Waldtrails, vor Sonnenstrahlen bleiben wir weitgehend geschützt. Dass die Trails teilweise wurzeldurchsetzt, manchmal verschlammt sind, nehmen wir als angenehme Herausforderung🙂 Wir passieren Alleen aus orchideenähnlichen Pflanzen, sehen den Lech unter uns glitzern und erstmals in der Ferne die Silhouette der Alpen. Welch ein schöner Wandertag❤
Am Zielort Epfach stärken wir uns in einer kleinen, charmanten Dorfbäckerei mit Kuchen. Wir sitzen auf einer Mini-Terrasse, drei Sitzplätze, ein Tisch. Genießen den Blick in ein grünes Tal. Die Palmen(!) neben uns bezeugen, dass hier oft die Sonne scheint. Nahtlos wechseln wir in den Gasthof, der passenderweise „Zur Sonne“ heißt🙂. Nach einem leckeren Abendessen wandern wir noch einige Verdauungskilometer, zelten dann mit Erlaubnis (und ohne Waschgelegenheit) auf Privatgrund⛺😴
Tag 9 – Von Epfach nach Schongau (20 km)
5:30 Uhr⏰ Wir müssen früh in Schongau sein: Corona-Testtermin! Ein Sonnenaufgang über den im Morgendunst liegenden Lechschleifen belohnt uns. Etwas später belohnen wir uns selbst mit einem Bäckerfrühstück in Hohenfurch🍰☕😉
Erstaunlich, wie sich die Landschaft wandelt. Nun wandern wir durch sanft geschwungene Hügel, teils bewaldet, teils Wiesen und Weiden. Die Alpen kommen näher. Wir treffen ein freundliches italienisches Paar, das die Romantische Straße in Gegenrichtung radelt. Auf City-Bikes! Wir geraten ins Plaudern😀
In Schongau trocknen wir am Rand der Altstadt unser Sachen, ernten irritierte Blicke😉 Wir genießen Live-Musik mitten in Schongau: „Lumberjohnny“ machen Irish-Folk-Punk. Die Musik macht durstig, Band und Publikum trinken in der Mittagshitze Bier. Meine Pilgerwagennomadin zieht los: „Ich hol dir auch was!“. Sie bringt ein Eis… immerhin ein Eierlikörbecher😉 Eine gute Idee, es ist erst 12:30 Uhr…
Wir erkunden die schöne Altstadt, genießen die unaufgeregte Atmosphäre. Sehr angenehm😊
Dann besuchen wir das Schongauer Brauhaus: Die Inhaber sind engagierte Pfadfinder, verfolgen unsere Tour und luden uns ein. So dürfen wir vom Sohn produzierte Bierspezialitäten kosten: Ein klassisches Helles, aber auch Besonderheiten wie „Novid 19“ (ein Maisbier, wie das mexikanische Corona) und „KenIKillYou“ (ein bayrisch-irisches Bier). Sehr lecker❣ Wir besichtigen die Hausbrauerei und erfahren Hintergründe des Bierhandwerks. Ein spannendes Erlebnis, bei dem wir – ganz nebenbei – sehr besondere Menschen kennenlernten❤ (Viel Spaß im Pfadfinderlager).
Etwas angetüdelt, übernachten wir mit Erlaubnis auf privatem Grund am Ortsrand😴 Wie so oft, ist auch heute der letzte Satz: „Welch ein Tag❣“
Tag 10 – Von Schongau nach Rottenbuch (19 km)
„Indiana-Jane & -Jones in der (J)Ammerschlucht“: Geplant sind 13 KM. Am späten Morgen wollen wir am Camping ankommen, einen halben Pausentag einlegen😊 So der Plan…
Kurz nach Wanderstart die erste Irritation: Folgen wir dem GPS-Track oder den Wegschildern? Ehrensache, den Schildern! Ergebnis: Drei zusätzliche Km über schwierige Pfade, eine schöne Aussicht auf Lech und Alpen.👀 Wir erreichen den ursprünglichen Weg 500 Meter hinter der Stelle, an der wir ihn verlassen haben😄 Entsprechend gut schmeckt es uns beim Bäcker🥨🍰☕
Auf bequemen Wegen erreichen wir die Ammerschlucht. Längst sind wir wieder im Wald. Es geht sanft bergab, der Weg wird technischer… etwas steiler bergab und noch etwas technischer… steiler, technischer…
Wir sind erschöpft. Längst ist aus dem Pfad ein schwieriger Trail mit ausgesetzten Stellen geworden. Wir tragen den Wagen mehr, als dass ich ihn ziehe. Meine Pilgerwagennomadin leistet Schwerstarbeit, klaglos❣Das alles in fantastischer Natur, ein Urwald in einer Schlucht. Wir fühlen uns wie Indiana Jones, umdrehen wäre jetzt auch blöd. Doch der Weg wird immer schwieriger. Wir taufen die Ammerschlucht in Jammerschlucht um😀 Andere Wanderer informieren uns: Wir haben erst die Hälfte geschafft😶 Aber es gibt einen Notausstieg🤩
Diesen erreichen wir bald und verlassen die Schlucht, den Anhänger über steile Stufen tragend. Leider endet der Notausstieg an der B 23. Der Absturzgefahr entronnen, kleben wir nun an der Leitplanke🚘🚜🚚. Doch bald beginnt ein Radweg, wir erreichen glücklich den Campingplatz🙃
Den entspannten Tagesteil beginnen wir deutlich später und erschöpfter als gedacht: Wäsche waschen, Badeweiher, Dusche, dann 🍰🥗🍕☕🍺🙂
Tag 11 – Von Rottenbuch nach Schwangau (33 km)
Ruhig lassen wir es angehen, vereinzelte Schauer motivieren uns nicht zu einem frühen Aufbruch😉 Erst um 10 Uhr geht es los, nicht schlimm, stehen doch nur 18 KM an. So der Plan…
Nach 4 Km gibt es in Wildsteig das fast obligatorische Bäckerfrühstück🍰☕, anschließend besichtigen wir die schöne Kirche. Auch in die schmucke Kapelle im Dörfchen Holz werfen wir einen Blick👀
Von wenigen Tropfen abgesehen, erreichen wir trocken die beeindruckende Wallfahrtskirche in Wies. Die Kirche ist überreich geschmückt, vermutlich entdecken die Einheimischen auch nach hunderten Gottesdiensten noch neue Details👀
Obwohl noch früh am Tag, gönnen wir uns in Wies eine warme Mahlzeit und kalte Getränke. Zum einen weil dies heute die letzte Einkehrmöglichkeit ist, zum anderen weil es kräftig schüttet🌧😉 Eine gute Idee, wie sich noch herausstellen sollte…
16:30 Uhr, es schüttet noch immer. Wir lehnen freundliche Mitfahrangebote ebenso freundlich ab und setzen unsere Wanderung fort. Nach Minuten sind wir völlig durchnässt, erst um 18 Uhr hört der Regen langsam auf. Unsere geplante Schlafgelegenheit in Trauchgau zerschlägt sich, der Anbieter ist nicht Zuhause, einfach so unser Zelt aufbauen mögen wir nicht. Wir wandern weiter, optimistisch, dass sich – wie fast immer – etwas ergibt. Wir durchwandern Halblech und kleinere Dörfer, sind unentschlossen, ob wir schon hier oder im nächsten Dorf nach einem Zeltplatz fragen. Irgendwann kommt kein Dorf mehr, ein großes Naturschutzgebiet beginnt – ebenso die Nacht🌛😶 Im Schein des Mondes wandern wir weiter, das beleuchtete Schloss Neuschwanstein dient uns als wunderschöner Fixstern. Erschöpft erreichen wir mitten in der Nacht den eigentlich erst für den nächsten Tag geplanten Campingplatz😴.
Tag 12 – Von Schwangau nach Schwangau (3 km)
Heute Ruhetag🙂 Nach dem wir gestern die Etappe von heute mitgewandert sind, haben wir heute wanderfrei. Dafür eine ganze Menge an Ausrüstung und Kleidung zu trocknen. Ein Bäckerfrühstück gibt es trotzdem, da der Campingplatz eine kleine Bäckerei hat☕🥧🥖🥨🍅🌶🙂. Danach kümmern wir uns weiter um unser Zeug, bevor wir uns erneut stärken🍰☕🍺☺
Schließlich brechen wir um 14:30 Uhr nach Füssen auf. Eigentlich der Zielort des Weitwanderweges Romantische Straße und unsere Ankunft deshalb eine kleine Feier wert. Eigentlich, weil wir heute den Bus nehmen😀 Keine Sorge: Die fehlenden KM (und die kleine Feier) holen wir morgen nach😉
Heute erkunden wir in Füssen die Altstadt und nahegelegene Sehenswürdigkeiten wie das Kloster St. Mang. Unser Eindruck: Eine wunderschöne, touristisch geprägte und quirlige Stadt. Wir entdecken so viele schöne Gebäude und liebevoll-humorvolle Details, dass uns heute deren pure Menge (und die Masse an Menschen) erschlägt. Die Ruhe und die Einsamkeit beim Wandern haben unsere Aufnahmefähigkeit spürbar reduziert. So kehren wir – nach einem sehr leckeren Abendessen – zurück zum Campingplatz und lassen den Tag entspannt ausklingen. Motto des Abends: Kuscheln statt Netflix❤
Tag 13 – Von Schwangau nach Füssen und zurück (17 km)
Finale, ohooo, Finale ohohohoo❣ Schlussetappe auf dem Weitwanderweg Romantisch Straße😥 Heute nicht mit dem Bus, sondern standesgemäß wandernd. Die Route haben wir angepasst, um einige zusätzliche Sehenswürdigkeiten mitzunehmen. 10 Uhr, auf geht’s…
Bald erreichen wir die bekannte Wallfahrtskirche St. Kolomann👀. Die Pöllert-Schlucht ist leider wegen Steinschlag gesperrt. Schloss Neuschwanstein bestaunen wir noch einmal von unten, zum Schloss Hohenschwangau steigen wir auf und besichtigten es von außen (Tickets sind leider ausverkauft). Die Schlösser gefallen uns super, das irritierende Drumherum ist wohl unvermeidbar😉
Über wunderschöne Pfade erklimmen wir den Kalvarienberg, genießen den Blick auf Füssen👀. Steigen zum Lechfall ab, folgen der Lech in die schöne Altstadt Füssens, die wir noch einmal durchbummeln.
Zeit zu feiern: Zwei Portionen Kaiserschmarrn mit landestypischen Kaltgetränken erklären wir zu unserem Endpunkt des Weitwanderwegs Romantische Straße🤪
Wie fühlt es sich an, das Ziel einer langen Wanderung zu erreichen? Da ist kein erleichtertes „Endlich!“, auch kein triumphierendes „Geschafft!“. Eher ein wehmütiges „Vorbei…“ und ein sehnsüchtiges „Was als nächstes?“. Vor allem ein kräftiges „Weißt du noch?“: Den ganzen Tag begleiten uns Erinnerungen an fantastische Erlebnisse und Begegnungen, an viele gute und wenige schwierige Momente. Die Wanderung macht die durchwanderte Region zu einem Freund, zu einer zusätzlichen Heimat. Schwer, das in Worte zu fassen😶
Allzu melancholisch wird die Stimmung nicht: Wir haben noch Urlaub und Wanderlust, hängen also noch ein paar Tage an: Wohin es geht? Lass dich überraschen❣
Heute geht es nach leckerem Abendessen nur noch zurück nach Schwangau. Ganz unstandesgemäß mit dem Bus😉
Tag 14 – Von Schwangau ins Ammergebirge (22 km)
Wir lüften das Geheimnis: Die Fortsetzung unserer Wanderung soll uns durch das Ammergebirge nach Oberammergau, ins Kloster Ettal, nach Garmisch-Partenkirchen, zum Eibsee und letztlich auf das Dach Deutschlands, die Zugspitze, führen😊 Ok, die Zugspitze wollen wir mit der Seilbahn „bezwingen“😉
Nach dem Frühstück werden wir von einem freundlichen Journalisten der Allgäuer Zeitung interviewt. Unsere Art zu Reisen hat das Interesse der Redaktion geweckt. Danach starten wir in den Tag🙂
Auf teilweise neuen, teilweise vom Hinweg bekannten Pfaden zieht es uns Richtung Norden. „Falsche Richtung!“, werden die Ortskundigen denken. Aber nach unseren Ammerschlucht-Erfahrungen trauen wir uns den direkten Weg über die Gipfel des Ammergebirges ohne Recherche der Pilgerwageneignung nicht zu. Du siehst: Wir sind lernfähig😉
Wir wandern lieber über die Flanken des Ammergebirges und folgen der Königstraße. Diese ist geschottert, machbar profiliert und auch deshalb eine der beliebtesten Radrouten für leidlich geländegängige Radler. So kommen auch wir flott voran, genießen die Natur, die uns heute vor allem Wald, Wiesen, Weiden und einige Bachquerungen bietet. Diesen Genuss teilen wir im Tagesverlauf „lediglich“ mit gut 100 Radlern, die meisten sind elektrifiziert. Wir finden, dass E-Bikes eine tolle Erfindung sind und gönnen den Radlern ihre Naturerlebnisse❣ Aber ohne Motor hätten vermutlich keine 15 Radler heute diese Tour gewählt, wir hätten mehr Ruhe gehabt😉 Aber wir teilen gern❣
In einem Dorf unweit von Oberammergau nehmen wir dankbar ein Zeltplatzangebot an, morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Gegessen wird ausnahmsweise mal wieder im „Chez Gaskocher“, es gibt die gewohnt einfache, aber gute Kost😉
Tag 15 – Vom Ammergebirge nach Oberammergau (18 km)
6:30 Uhr, derzeit finden die Passionsspiele zwar nicht statt, uns zieht es dennoch voller Leidenschaft nach Oberammergau.
8 Uhr, Frühstück: Kartoffelbrötchen vom Vortag, Linse-Curry-Aufstrich, frische Paprika. Dazu eine Bank mit Ausblick auf die Berge und die ersten Sonnenstrahlen des Tages😇 Würden wir gegen keinen Brunch der Welt tauschen❣
10 Uhr, wir passieren einige Pferde, die – warum auch immer – Kuhglocken tragen😮 Wir nähern uns der Weide zum Fototermin, die Pferdemodels nähern sich dem Zaun, um für uns zu posieren. Eines schenkt uns sein strahlendstes Lächeln😉 Wir wissen, dass Pferde auch dann „flehmen“, wenn sie unbekannte, intensive Gerüche wahrnehmen. Wir nehmen das Lächeln als freundliche Empfehlung, gleich nach der Ankunft am Campingplatz in Oberammergau zu duschen😁
12 Uhr Ankunft am Campingplatz. Wir bauen auf, pflegen unsere Ausrüstung und folgen der Pferdeempfehlung🛀😉 Dann machen wir zum ersten Mal seit 2 Wochen absolut nichts. Sitzen nur so rum. Nach einer knappen Stunde stellt sich eine gewisse Unruhe ein😁 Wir starten deshalb schon um 14 Uhr statt erst um 15 Uhr die Besichtigung Oberammergaus😉
Oberammergau bietet toll bemalte Häuser, das Passionsspielhaus, viel Schnitzkunst, noch mehr Gastronomie und: Eine Sommerrodelbahn🤩 Mit 90 Minuten Wartezeit… Kassiererin: „Sie haben die Wartezeit gesehen?“ Pilgerwagennomadin: „Ja, aber der Kleine will unbedingt…“ Kassiererin beugt sich vor, schaut nach unten, sieht erst nichts, dann mich und bricht in Lachen aus😂 Wir gönnen uns das volle Oberammergau-Programm und fallen abends hundemüde ins Bett äähh Zelt. Grillen zirpen, irgendwo singt jemand leise zur Gitarre, wir schauen uns an, lächeln… das Leben ist schön… 😴
Tag 16 – Von Oberammergau nach Garmisch-Partenkirchen (23 km)
Es läuft nicht immer alles glatt🥴 Wenige Stunden nach dem „Das Leben ist schön-Posting“: Ein nächtlicher Gang zum Waschhaus, ein Stolperer im Dunkeln bei der Rückkehr (Alkohol war nicht im Spiel), ein Sturz aufs Zelt, ein gebrochenes Gestänge🤐 Zum Glück haben wir – nach ähnlichen Erfahrungen im Vorjahr – Reparaturzeug dabei: Mit Hilfe einer Stirnlampe, eines Messers, einer Hülse und zwei Ziegelsteinen ist das Gestänge nach 20 Minuten im Dunklen notdürftig repariert und hält hoffentlich noch die drei ausstehenden Nächte🙂😴
Der letzte Tag mit längerer Wanderung: Nach 4 km entspannten Wanderns erreichen wir das berühmte Kloster Ettal und besichtigen die beeindruckende Basilika👀😮. Kurz danach wird es etwas fordernder: Ein längerer steiler Abstieg über große Kieselbrocken. Danach wird es wirklich hart: Es geht sehr steil bergauf, über Wurzeln und Felsstufen. Steiler, aber einfacher als in der Ammerschlucht. Als eingespieltes Team bewältigen wir diese Herausforderung💪
Oben angekommen erreicht uns die Info: Aufgrund des Warnstreiks bei der Bahn, entfällt die gebuchte Heimfahrt😐 Vom Anstieg schweißgebadet, recherchieren wir auf einem Berg mit entsprechendem Netz mögliche Alternativen: Wenige Zugverbindungen, entweder bereits ausgebucht oder stark gebucht… Das wollen wir uns mit Maske, Pilgerwagen und Rucksack nicht antun. Mit einigem Suchen können wir einen Mietwagen buchen😊
Der Rest ist entspanntes Wandern, inklusive Blick auf die wirklich hohen Gipfel und einer Einkehr mit einem bayrischen Krautsalat zum Bier. Lecker😊 Leider vergesse ich dort meinen Laufrucksack, was ich erst bei der Ankunft am Campingplatz bemerkte: Dies beschert mir eine abendliche Joggingrunde von 8 km😄
Tag 17 – Von Garmisch-Partenkirchen zur Zugspitze und zurück (15 km)
Es gewittert in der Nacht und regnet stark⛈. Morgens lässt der Regen nach, als wir aufstehen, fallen die letzten Tropfen😊.
Wir starten mit einem Spaziergang zum Bahnhof der Zugspitz-Zahnradbahn: Heute wandern wir wenig, wir lassen uns kutschieren🙃 Im gemächlichen Tempo bringt uns die Zahnradbahn auf den Zugspitzgletscher. Dort wandern wir doch ein wenig in einer beeindruckenden Landschaft aus Fels, Eis und Schnee. Wir haben Glück, die meisten Wolken liegen über uns, sodass wir eine bessere Aussicht als befürchtet haben👀
Nach einer Kaffeepause bewältigen wir die gut 300 Höhenmeter zum Gipfel, diesmal mit der Seilbahn. Die letzten ausgesetzten Meter zum Gipfelkreuz wagen wir ohne Klettersteigset nicht (mit hätten wir uns auch mit nicht getraut😉). Danach geht es runter zum Eibsee, wieder mit einer Seilbahn. Und was für einer: Zwischen Bergstation und Stützpfosten liegen über 3 km! Der Stützpfosten ist 127 m hoch! Wie hoch wir dazwischen über dem Grund waren, wagen wir nicht zu schätzen🥴
Am Eibsee wechsle ich in die Laufschuhe. Fantastische sieben Laufkilometer lang halte ich immer wieder an, um die Aussicht zu genießen.👀
Mit der Zahnradbahn geht es zurück nach Garmisch-Partenkirchen. Die Zeit ist knapp, aber wir sammeln noch einmal viele schöne Eindrücke.☺ Wir kehren ein, essen gut zu Abend und wandern zum Campingplatz zurück.
Am Ende eines Urlaubs hat die letzte Nacht im Zelt etwas Besonderes: Man genießt noch einmal die Einfachheit, während man sich schon auf den „Luxus“ der heimischen Wohnung freut. Mit diesen Gedanken fallen wir in den Schlaf😴
Tag 18 – Von Garmisch-Partenkirchen nach Burgwedel (4 km)
Wieder können wir nach einer verregneten Nacht am Morgen regenfrei zusammenpacken🙂 Dann nehmen wir die letzten 4 Wanderkilometer der Tour unter die Sohlen.
In Garmisch-Partenkirchen wechseln wir die Fortbewegungsart: Lokführerstreik bedingt geht es nicht mit dem gebuchten Zug, sondern einem Mietwagen nach Hause. Nach 8,5 Stunden kommen wir müde, aber bestens gelaunt Zuhause an 😊
Unser Fazit: Auch der Südteil des Weitwanderwegs Romantische Straße inklusive unserer Erweiterung bietet fantastische Wandererlebnisse. Wir können die Route zum Nachwandern sehr empfehlen❣
Vielen Dank an Alle, die unterwegs unsere Reise durch kurze oder längere Gespräche bereichert haben❣ Vielen Dank an Alle, die uns unterwegs Hilfe geleistet oder diese angeboten haben❣ Vielen Dank an die Touristik-Arbeitsgemeinschaft Romantische Straße für den Support bei Planung und Durchführung unserer Tour❣ Und vielen Dank dir, liebe Leserin, lieber Leser, für die virtuelle Begleitung unserer Tour, für deine Aufmerksamkeit, deine Likes, deine Kommentare❤ Für uns sind diese Inspiration und Motivation zugleich 💞
Hallo Detlef,
bislang, für immerhin 60 Jahre , war ich immer der Reiseradler mit Zelt. Wandern macht mir auch Freude, kommt aber seltener zum Zuge, wenn Radeln auch möglich ist….
Das Altern wird von körperlichem Abbau begleitet. Die Heilungsmethode „Das geht von selbst wieder weg.“ funktioniert immer seltener, immer mehr Zipperlein vergehen nicht mehr. Gegensteuern (= den Verfall verlangsamen 😉) kann man mit mehr und abwechslungsreicher Bewegung. Also nicht immer nur radeln….
Daher schiele ich nach einem Benpacker… Rein spaßhalber bin ich einmal mit meinem Burley Travoy gewandert (einfach den großen Wanderrucksack draufgebunden) – und war begeistert, wie leicht man sein Wandergepäck damit bewegen kann.
Nun komme ich mit Fragen…
– 600 bis über 1000 €…. für einen Benpacker…. ist das gerechtfertigt?
– sind es Vollgummireifen? Also WIRKLICH unplattbare?
– auf den Fotos sehe ich die große Dufflebag – wasserdicht OK, aber fehlen einem in der täglichen Wanderpraxis nicht ein paar äußere Seitentaschen für Kleinkram (Handschuhe griffbereit, Taschenmesser, Buff, Mütze,…)?
– kann man die Deichseln so einstellen, dass sie das Wandern mit Stöcken erlauben ohne damit immer dranzustoßen?
Schöne Grüße
Gerhard
Hallo Gerhard,
vielen Dank für deine Nachricht: Egal ob Wanderer, Läufer, Radler, Bootswanderer, Reiter oder ähnliches: Ich finde es immer spannend, mit anderen Zeltreisenden in Kontakt zu kommen:-) Es freut mich zu lesen, dass du in einem Wanderanhänger eine Möglichkeit siehst, deine Aktivitäten zu bereichern. Gern helfe ich bei deinen Fragen im Rahmen meiner Möglichkeiten. Wichtig ist mir klar zustellen, dass ich begeisterter Benpacker-Nutzer bin, aber keine Provisionen oder ähnliches erhalte, meine Antworten sind also komplett unabhängig.
Meine Frau und ich waren ursprünglich und sind immer noch auch Rucksackwanderer, ich laufe zudem als „Ultraläufer“ auch Distanzen jenseits des Marathons. Mich reizte es, mehrtägige Touren im Lauftempo zu absolvieren, im Laufschritt war mir aber selbst ein ultraleicht gepackter Rucksack zu schwer. Den Benpacker habe ich mir also vor allem für Lauftouren gekauft, was auch hervorragend funktioniert. Eine Testwanderung mit dem Benpacker führte dann dazu, dass wir auch heute überwiegend mit Anhänger statt mit Rucksack wandern. Vorteile für uns: Ich ziehe den Benpacker, meine Frau ist weitgehend vom Rucksackgewicht entlastet, dies gleicht konditionelle Unterschiede zwischen uns recht gut aus: Im Unterschied zu früher sind wir abends ähnlich erschöpft. Wir können etwas mehr Gepäck mitnehmen, sind nicht mehr ganz so spartanisch unterwegs, müssen z. B. mit den Wasservorräten nicht sparen. Rücken und Knie sind nicht mehr durch das Rucksackgewicht belastet. Der Anhänger bereichert Touren um zusätzliche Herausforderungen/ Erlebnisse: Man muss schauen, wie man Treppen, umgestürzte Bäume und ähnliche Hindernisse überwindet. Man kommt – noch leichter als mit Rucksack – in Kontakt zu anderen Menschen: Menschen sehen, dass man auf Tour ist, wird häufig interessiert angesprochen, bekommt Hilfe angeboten usw. Manchmal erzeugt man auch Heiterkeit, selten Spott, aber da stehen wir drüber:) Der Nachteil: Der Benpacker funktioniert auch offroad (Bremsen sind wichtig, bestell dir keinen ohne!), so lange das Gelände nicht zu „technisch“ wird. Technisches Gelände (sehr schmale Pfade, Felsstufen usw.) ist mit Anhänger schwierig, hier bin ich schon oft dankbar gewesen, wenn meine Frau mich beim bugsieren des Anhängers unterstützt! Achtung: Auf ausgesetzten Wegen kann es auch gefährlich werden, schnall den Hüftgurt ab, damit der Anhänger dich im Fall der Fälle nicht in die Tiefe zieht! Wenn Anstiege steil werden, sind sie mit Anhänger anstrengender als mit Rucksack. Typische Premiumwanderwege (z. B. Moselsteig) würden wir immer noch lieber mit Rucksack als mit Pilgerwagen machen. Wir suchen für unsere Anhängertouren gezielt nach technisch einfachen Routen mit nicht allzu vielen Höhenmetern.
Ist der Preis für den Benpacker gerechtfertigt? Das ist immer eine Frage der Perspektive: Wir hatten fantastische Lauf- und Wander-Erlebnisse, die wir ohne Benpacker so nicht erlebt hätten. Alleine dies rechtfertigt für uns den Preis! Man muss bedenken, dass der Benpacker kein Massenprodukt ist, (Weiter-)Entwicklung und Material sind für den Hersteller teurer als für einen Massenfertiger und verteilen sich über weniger Kunden. Der Service des Herstellers ist herausragend! Die Qualität des Produktes ist sehr gut, wir haben bisher 2.100 Touren-KM absolviert, haben den Benpacker dabei nicht geschont (er hat z. B. mehrere tausend Treppenstufen hinter sich) und hatten – bis auf einen Platten (siehe unten) – keinen defekt. Für uns stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis:-)
Es gibt auch günstigere Anhänger, die teilweise weniger Zuladung vertragen, teilweise auch weniger robust sind. Aber wenn man weniger Gepäckgewicht bewegt, wenn man sich ausschließlich auf Asphalt und einfachen Feldwegen bewegt, können auch die eine Alternative sein! Es gibt auch Anhänger, die noch geländegängiger sind, noch mehr Zuladung vertragen, noch robuster sind als der Benpacker (z. B. der Monowalker), aber die haben dann andere Nachteile und liegen preislich auch nicht günstiger.
Die Reifen sind nicht aus Vollgummi, sondern Luftreifen. Verbaut sind aber Schwalbe Marathon-Reifen mit Pannenschutz. Zudem lastet weniger Gewicht auf den Reifen als beim Radfahren, die Plattenwahrscheinlichkeit ist sehr gering. Mit einem Platten auf 2.100 km sind wir schon echte Pechvögel: Scherben können dem Reifen kaum etwas anhaben, aber einer abgebrochenen Spritzenkanüle war er dann doch nicht gewachsen.
Dufflebag: Wir sind mit dieser Tasche sehr zufrieden. Sie verfügt über „Daisychains“, man kann außen also problemlos weitere Taschen für den Schnellzugriff auf Kleinkram befestigen. Wir nutzen dies aber nur für unser Solarpanel. Kleinkram für den Direktzugriff transportiere ich in einem sehr leichten Laufrucksack, der wiegt bepackt kaum mehr als 1,5 bis 2 kg.
Zur Kombi Stöcke plus Benpacker kann ich wenig sagen. Insbesondere nicht, ob Deichselstangen und Stöcke sich behindern: Auf technisch schwierigen Strecken nutze ich ohne Anhänger zwar gerne Stöcke, aber solche Strecken meiden wir mit Anhänger. Zudem benötige ich gerade an solchen Wegstellen die Hände für den Benpacker, sei es um ihn über die Deichselstangen über Hindernisse zu führen, sei es um im Downhill die Bremsen zu dosieren.
Ich hoffe, diese Gedanken sind hilfreich für dich:-)