Als Pilgerwagennomade bin ich von den Vorteilen des Wanderanhängers überzeugt. Dennoch möchte ich auch die Nachteile aufzeigen.
Justierung von Pilgerwagen und Gepäck
Gepäck in die Tasche, diese auf den Pilgerwagen schnallen und loslaufen? Ganz so einfach ist es leider nicht. Um komfortabel unterwegs zu sein, muss ich das Gepäckgewicht geschickt in der Tasche verteilen. Zudem gut darauf achten, dass der Pilgerwagen auf meine Bedürfnisse eingestellt ist. Dies gilt insbesondere für Breite und Länge der Deichselstangen und die Länge der Bremszüge. Ohne diese Mühe wird der Wanderanhänger zum zickigen Begleiter: Statt mit Laufruhe zu überzeugen, nervt er dann durch auf und ab schlagende Deichselstangen, an den Rädern schleifende Tasche, schlecht dosierbare Bremsen und ähnliche Probleme. Diese Einstellarbeiten erfordern bei den ersten Touren etwas Geduld, ich habe da aber schnell eine gewisse Routine entwickelt.
Grenzen auf anspruchsvollen Wegen
Asphaltierte und befestigte Wege sind die idealen Einsatzgebiete für Pilgerwagen. Egal ob Rad-, Feld- oder Forstweg: Hier ist der Pilgerwagen in seinem Element! Größere Gepäckgewichte lassen sich im Vergleich zum Rucksack mit deutlich weniger Kraftaufwand bewegen.
Dieses Verhältnis verschiebt sich zu Gunsten des Rucksacks, wenn das Gelände schwieriger wird. Unebener, sandiger oder schlammiger Untergrund? Dazu noch ein steiler Anstieg? Mit einem schwer bepackten Pilgerwagen eine kraftraubende Herausforderung! Auf sehr schmalen Single-Trails, auf mit Felsen „verblockten“ Wegen, bei unregelmäßigen Stufen und in ähnlich „technischem“ Gelände stößt der Ziehwagen dann an seine Grenzen: Hier geht es fahrend nicht mehr weiter.
Deshalb informiere ich mich vor einer Tour über die Wege-Qualität. Schwierige Routen nehme ich lieber ohne Pilgerwagen in Angriff. Hat eine Tour aber nur gelegentlich schwierige Wegabschnitte, sehe ich diese als Herausforderung, für die es Lösungen gibt: Mal muss ich Tempo rausnehmen, mal den Pilgerwagen kurz tragen, mal eine Umgehungsstrecke finden.
Tragen statt fahren
Eine Treppe, ein umgestürzter Baum, ein Weidezaun oder ähnliche Hindernisse: Manchmal geht es mit dem Wanderanhänger fahrend nicht weiter. Dann muss ich nicht nur mein Gepäck, sondern zusätzlich auch den Pilgerwagen tragen. Dieser wiegt inklusive Tasche rund 8 bis 10 kg. Sehr robuste Wanderanhänger, auf denen zudem statt einer Tasche eine Metallkiste montiert ist, können noch deutlich schwerer sein. Dieses Gewicht muss ich dann zusätzlich zum eigentlichen Gepäck bewegen. In Summe sind das oft 20 bis 30 kg, manchmal auch mehr.
In solchen Situationen sind robuste Tragegriffe am Ziehwagen Gold wert. Sofern die montierte Tasche über entsprechende Gurte verfügt, lassen sich Tasche und Wagen kurzzeitig wie ein Rucksack tragen. Bei Bedarf trenne ich die Tasche vom Anhänger und trage beide einzeln über das Hindernis. Dabei ist es hilfreich, wenn sich die Tasche mit einer speziellen „Gepäck-Spinne“ leicht lösen und wieder befestigen lässt.
Über kurze Distanzen lässt sich ein Pilgerwagen problemlos tragen, weit schleppen möchte ich ihn aber nicht. Mehrere Trageabschnitte kurz hintereinander nerven mich gelegentlich, weil sie meinen Wander-/ Laufrhythmus stören.
Gefahr für Leib und Leben
Auf ausgesetzten Pfaden, auf Wegen entlang von Hangkanten und überall dort, wo Absturzgefahr besteht, kann ein Pilgerwagen zur Gefahr werden: Wenn der Wagen hinter dir in die Tiefe stürzt, zieht er dich im Zweifel mit, sofern du über ein Zuggeschirr fest mit ihm verbunden bist. Mir ist mein Wanderanhänger an einer Hangkante schon einmal umgekippt, als ich auf einem stark geneigten Pfad eine hohe Wurzel überfuhr. Zum Glück stürzte er nicht den Hang hinunter, dennoch habe ich meine Lektion gelernt: An Stellen mit Absturzgefahr löse ich den Zuggurt und führe den Pilgerwagen über die Deichselstangen.
Diebstahlgefahr
Bei Rucksack-Touren trage ich mein Gepäck fast ständig am Körper. Wenn ich Einkäufe erledige oder in ein Restaurant gehe, bleibt mein Gepäck in unmittelbarer Nähe. Nachts kann ich den Rucksack im Zelt verstauen. Dies ist mit einem Pilgerwagen leider nicht immer möglich. In Supermärkten, in Restaurants, teilweise auch in Hotels muss ich den Wanderanhänger außerhalb meines Sichtbereiches parken. Da ich ein sehr kleines Zelt nutze, kann ich den Pilgerwagen nachts nicht im Zelt verstauen. Letztlich ist die Diebstahlgefahr größer als bei einer Rucksack-Tour. Dies gilt umso mehr, weil ein Ziehwagen ein ungewöhnlicher Anblick ist und Neugierde weckt.
Zur Reduzierung des Diebstahlrisikos gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Zunächst versuche ich, den Pilgerwagen in meiner Nähe zu halten und frage, ob ich ihn mit ins Hotel oder Restaurant nehmen darf. Ist dies nicht möglich frage ich nach einer geschützten Abstellmöglichkeit. Beim Einkaufen bitte ich Passanten, für einige Minuten mein Gepäck im Auge zu behalten. Oft ist ein Fahrrad-Schloss hilfreich, auch wenn dieses nur begrenzten Schutz gegen spontane Diebstähle bietet.
An Pausen-Tagen, wenn ich Zelt und Gepäck am Campingplatz alleine lasse, lege ich den Wanderanhänger ins Zelt. Wenn ich ihn nachts vor dem Zelt lagern muss, knote ich ein Stück Schnur an den Pilgerwagen, führe diese unter den Zeltboden durch und verbinde sie mit einem anderen Gepäckstück. Ich hoffe, dass mich diese selbstgebastelte Alarmanlage bei einem Diebstahlversuch weckt. Offen gestanden begleiten mich Diebstahlsorgen immer wieder auf meinen Touren. Vielleicht bin ich da aber auch überbesorgt und überschätze das Risiko?
Anreise und Transport
In der Regel reise ich mit dem Auto oder mit Bus und Bahn zu meinen Touren. Und natürlich ist ein Pilgerwagen im Handling dabei etwas aufwändiger als ein Rucksack. Die Nachteile bleiben aber überschaubar.
Der Transport im Auto ist unkompliziert: Wenn ich die Deichselstangen auf die kürzeste Einstellung stelle, passt der Pilgerwagen bei umgelegter Rückbank problemlos in meinen Kleinwagen. Steht weniger Platz zur Verfügung, lassen sich die Deichselstangen ohne Werkzeug demontieren. Die Räder sind mit sogenannten „Steckachsen“ befestigt und können, mit einem einfach Knopfdruck, entfernt werden. Auch in Bussen sind Ein- und Ausstieg keine Herausforderung und – sofern ich nicht gerade in der Rush-Hour unterwegs bin – findet sich auch leicht ein Abstellplatz.
Bei Bahnreisen sind die Nachteile größer: Je nach Bahnhof kann schon der Weg zum Gleis fordernd sein, wenn Rampen, Rolltreppen und Fahrstühle fehlen und ich Treppen überwinden muss. Das Ein- und Aussteigen ist unkompliziert, schwieriger dagegen der oft enge Weg durch den Zug zum Sitzplatz. Dies gilt vor allem dann, wenn der Zug voll ist. Am Sitzplatz angekommen, stellt sich die nächste Frage: Wo lasse ich den Wanderanhänger? Er passt weder ins Gepäckfach, noch in den Fußbereich vor dem eigenen Sitz noch in den Gang. Oft bleibt nur, die Abstellflächen zu nutzen, die man am Ende oder zwischen den Waggons findet, dort kann man den Pilgerwagen aber nicht immer vom Sitzplatz aus im Blick behalten. Sofern nicht überbucht, findet man im „Fahrradwagen“ am ehesten einen Abstellplatz, aber auch dort nicht immer einen Sitzplatz in Blicknähe.
Fazit
Für mich überwiegen die Vorteile, aber die Nutzung eines Pilgerwagens ist auch mit Nachteilen verbunden. Du siehst weitere Pilgerwagen-Nachteile? Hast weitere Ideen zur Reduzierung der geschilderten Nachteile? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Sehr gute Informationen. Ich will den Benpacker auch zusammen mit dem Brompton verwenden, so dass ich zwischen Gehen und Fahrradfahren abwechseln kann. Gerade an Radwanderwegen an Flüssen gibt es immer wieder lange Strecken, die langweilig sind.
Zum Dibestahlschutz würde ich einen GPS Tracker am Benpacker befestigen.
Hallo „Rübezahl“, vielen Dank für deine Rückmeldung, freut mich sehr. Die Idee mit dem GPS-Tracker ist super, da werde ich mich mal schlau machen.
Moin Zusammen !
Der hier z. B. ist sehr vielseitig einsetzbar und bietet einige interessante Features…
Sonnige Grüße aus dem Dachauer-Land
vomJörg 🙂
https://www.wunderlich.de/shop/de/gps-finder-allround-universal-peilsender-und-gps-tracker-42595-000-1.html
Moin Jörg, da Dachauer Land vermutlich lieber Servus oder Grüß Gott? 😉
Vielen Dank für den Tipp, schaue ich mir an.
Hallo Detlef, mach dir wegen eines möglichen Diebstahls nicht so viele Sorgen, da macht ja das ganze Wandern keinen Spass mehr. Wenn es jemand darauf abgesehen hat, dich zu bestehlen, dann verhinderst du das eh nicht, der findet seine Gelegenheit. Wenn dich aber niemand bestehlen will, dann hast du dir völlig umsonst Sorgen gemacht.
Ich bin mit meinem Pilgerwagen mittlerweile von Österreich bis an die Pyrenäen gekommen, auf dem Jakobsweg, zeitlich aufgeteilt auf drei Jahre. Ich hatte mein Gepäck oft nicht im Blick, liess es immer vor Geschäften oder vor Kirchen stehen. Bei der letzten Rückreise verbrachte ich 4 Tage auf einem Campingplatz in Paris. Ich habe kein Zelt, sondern eine Hängematte, daneben stand mein Pilgerwagen samt Gepäck, während ich mit eine Tageskarte für Metro und Bus die Stadt erkundete. Die einzigen, die sich für meinen Wagen interessierten waren die Baumwanzen, entsprechend rustikal roch mein Gepäck, als ich zu Hause ankam.
Nächstes Jahr geht’s weiter von St. Jean Pied de Port in den Pyrenäen bis Santiago de Compostela und ich freue mich schon drauf. Mir ist klar, dass es nicht nur gute Menschen gibt, aber Sorgen mache ich mir frühestens dann, wenn etwas passiert oder passiert ist, denn dann muss ich handeln. Vorher gibts nur Konjunktiv: hätte, könnte, wäre… all diese Wörter habe ich aus meinem Wortschatz gestrichen.
Alles Gute weiterhin und liebe Grüsse, Irma
Hallo Irma, vielen Dank für deine Rückmeldung:-) Ich finde deine entspannte Haltung bzgl. der Diebstahlgefahr ebenso bewunderns- wie erstrebenswert. Ich vermute, sie ist einerseits Ergebnis einer bewussten Auseinandersetzung mit dem Thema, andererseits ein Ergebnis deiner umfassenden Reiseerfahrung. Ich bin in dieser Hinsicht noch „auf dem Weg“: Inzwischen bin ich schon deutlich entspannter unterwegs, hatte mir anfangs ein Drahtschloss und eine Alarmanlage zugelegt, beide nutze ich nie, sie bleiben inzwischen zuhause;-) Auf Campingplätze lasse ich meine Ausrüstung auch immer unbeaufsichtigt zurück. Bei Einkäufen, Sehenswürdigkeiten, Restaurantbesuchen achte ich aber noch immer darauf, meine Ausrüstung möglichst nicht zu lange unbeaufsichtigt zu lassen, dafür findet sich fast immer eine unkomplizierte Lösung. Aber vielleicht werde ich auch in dieser Hinsicht noch lockerer:-) Tolle Reise die du da absolvierst, ich finde es immer wieder faszinierend zu erfahren, wo und wie Menschen mit Anhänger unterwegs sind. Gefühlt tut sich da seit letztem Jahr eine Menge mehr als früher, aber vielleicht berichten inzwischen auch einfach mehr Menschen online darüber.
Hallo Detlef!
Wie wichtig sind bei einem WW die (Scheiben)bremsen? Denn diese machen den Wagen schwerer und wenn sie sich verstellen und schleifen wird das Ziehen mühsam Einstellen ist in der Regel auch mühsam, denn da kommt es auf Bruchteile von Millimetern an. Die Achse des Wagens braucht sich nur etwas verziehen und schon hat man ein Problem. Oder wie siehst Du das?
Hallo Rainer,
vor dem Kauf des Pilgerwagens habe ich auch hin und her überlegt, ob ich Bremsen wirklich benötige: Ich nutze den Wagen nicht nur zum Wandern, sondern auch zum Joggen. Dennoch habe ich mir zugetraut, den Anhänger durch meinen Körper zu bremsen (so schnell jogge ich nicht;-). Wenn ich mir heute einen neuen Anhänger kaufen müsste, würde ich nicht eine Sekunden zögern und wieder einen Anhänger kaufen, der an beiden Rädern bremsen hat. Hier meine Überlegungen/ Erfahrungen zu Vor-/ Nachteilen:
Preis: Die Bremsen machen den Anhänger deutlich teurer.
Gewicht: Im Vergleich zum Gewicht des Anhängers fallen die Bremsen kaum ins Gewicht. Dies gilt umso mehr, wenn man das Gepäckgewicht berücksichtigt.
Schleifen: Ich hatte bisher nie Probleme damit, dass die Bremsscheiben an den Bremsbelägen schleifen und bin optimistisch, dass solche Probleme auch nicht auftreten werden (falls doch, dürfte der Schaden so groß sein, dass die schleifenden Bremsen das kleinste Problem sind): Wenn man durch hohes Gras wandert, klemmt selten mal ein Grashalm/ Strohhalm zwischen Bremssscheibe und Belägen, kann man dann problemlos rausziehen.
Nutzen der Bremsen: In der Ebene braucht man die Bremsen tatsächlich nie. Aber wenn es steil bergab geht, in schwierigem Gelände, auf Treppen usw. sind die Bremsen bei mir stets im Einsatz. Steile Downhills sind ohne Bremsen zu gefährlich, weil man den Anhänger ohne Bremsen kaum kontrollieren kann. Auf Treppen und Felsen kann man den Anhänger mit den Bremsen vorsichtig ablassen statt ihn einfach fallen zu lassen, was den Aufprall reduziert und das Material schont. Auf in steilen Anstiegen sind die Bremsen sehr hilfreich: Wenn man kurze Pausen einlegt, kann man einfach die Bremsen anziehen und den Körper vollständig entlasten. Je schwieriger das Gelände, umso mehr werden die Bremsen vom „Komfortgewinn“ zum „Ermöglicher“: Ich hatte schon diverse technische Stellen, die ich ohne Bremsen nicht geschafft hätte. Insbesondere offroad ist es wichtig, Bremsen an beiden Rädern zu haben, da zwischendurch nur noch ein Rad Bodenkontakt hat: Wäre blöd, wenn das dann das Ungebremste ist;-)
Ich sehe das auch so, ich habe ein Radical Design, Anfangs ohne Bremsen, was in steilerem Gebiet viel Kraft brauchte den Wagen zu halten, dann habe ich Räder mit der Bremse dazu gekauft, eindeutiger Vorteil. Übrigens werde ich die Wanderzeit beenden müssen. Mit 93 Jahre bin ich doch einer der älteren Wanderer, so werde ich mich von meinem RD trennen
Hallo Edwin,
vielen Dank für deine Rückmeldung! Wow, mit 93 noch mit Anhänger unterwegs! Das ist wirklich eine starke Leistung, Respekt!
Wow Edwin, ich bin total beeindruckt. Das macht mir Mut. Bin eben erst auf diesen Blog gestoßen und nun unfassbar erleichtert, wohl endlich eine brauchbare Alternative zum Rucksack gefunden zu haben. Möchte unbedingt in einem guten Jahr, wenn ich in Rente bin, die Welt zu Fuß erkunden und einfach unabhängig losziehen können. Leider kann ich aufgrund einer schweren Verletztung in der HWS noch nicht einmal einen Daypack tragen und war schon ganz verzweifelt, dass ich meinen Traum beerdigen müsste. Nun habe ich wieder Hoffnung und bin sehr gespannt, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen und für mich die passende Lösung zu finden. Würdest du deinen Wagen denn verkaufen wollen und wenn ja, für welches Geld? Und kann man den auch verschicken? Ich wohne in Krefeld. Wäre ja vielleicht nicht schlecht, erst einmal mit einem gebrauchten zu experimentieren, ob das wirklich etwas für mich ist.
P.S.: einen riesigen Dank natürlich auch an Detlef, der mich erst auf die Idee gebracht hat und mir mit seinem Blog einen super Einstieg ins Thema bietet.
Hallo Beate,
vielen Dank für die lobenden Worte. Ich drücke die Daumen, dass deine Nachricht Edwin erreicht: Mein Blog hat leider keine Benachrichtigungsfunktion für Kommentatoren. Dir drücke ich die Daumen, dass dir dein Vorhaben trotz deiner gesundheitlichen Besonderheiten gelingt. Die Idee, vor dem Kauf zunächst mal Ausprobieren, ob dir das Ziehen des Anhängers möglich ist, finde ich super. Falls es ein Benpacker sein soll, melde dich doch mal beim Hersteller: So weit ich weiß, bietet er auch Vermietung an. Ich habe auch schon auf manchen Websites von Pilgerwagen-Besitzern gesehen, dass sie ihren Anhänger vermieten, da erinnere ich aber keine Website, müsstest du selbst mal recherchieren.
Hallo Detlef,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich habe inzwischen gesehen, dass auch Radical Design die Wagen vermietet und den Mietpreis anrechnet, wenn man den Wagen kauft. Alternativ kann man auch kaufen und ggf wieder zurückgeben, wenn er nicht gefällt. Dann bekommt man das Geld abzüglich Mietgebühr für den Zeitraum zurück.
Würdest du denn eher RD oder Benpacker empfehlen?
Hallo Beate,
es gibt mehrere Hersteller von Wanderanhänger, neben den von dir genannten gibt es z. B. auch noch noch Modelle von Cart4Go und von Artour. Alle genannten teilen sich den Ansatz „2 Räder auf einer Achse“, was sie weniger für extrem technisches Gelände geeignet macht, für einfaches und mittleres Gelände sind sie aber meiner Meinung nach besser geeignet als einrädrige Lösungen (weniger Last auf Knie, einfachere Führung, weitgehend über Hüftgurt und ohne Arm-/ Handeinsatz). Wenn du die Modelle vergleichst, wirst du Unterschiede im Preis, in der Zuladung (Gepäckgewicht, aber auch Volumen der installierbaren Taschen) feststellen. Wenn du dir den Aufbau ansschaust, wirst du einen unterschiedlichen Anteil an verbundenen, hohlen Rohren vs. massiven Platten sehen. Ersteres ist tendenziell leichter, Zweiteres tendenziell robuster.
Fairerweise kann ich dir keine Lösung auf Basis eines Vergleichs empfehlen, weil ich praktische Erfahrungen nur mit dem Benpacker (Modell Trek-Packer German Expedition) habe: Mit diesem bin ich bisher 3.650 km unterwegs gewesen, habe ihn auch im Joggingtempo genutzt, habe ihn über tausende Stufen raufgezogen und „runtergepoltert“ in also nicht geschont. Ich hatte bisher keinen fundamentalen Defekt: Einmal einen platten Reifen (ich habe einen Ersatzschlauch dabei, den ich problemlos austauschen konnte), einmal ist mir eine Schutzkappe an der Achse abgebrochen, weil ich an einer Wand hängengeblieben bin (Schutzkappe ist ohne direkte Funktion, konnte ich nach der Tour tauschen) und einmal habe ich das Polster des Hüftgurtes getauscht, weil es verschlissen war. Ich bin deshalb zwar durchaus neugierig, mal einen anderen Anhänger auszuprobieren, einen Grund zu Wechseln habe ich aber nicht. Ich hoffe, diese Rückmeldungen helfen dir ein wenig weiter.
Super, vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Das hilft für die eigene Entscheidung. Ich habe ja noch ein bisschen Zeit, mich in Ruhe schlau zu machen, welcher mir am meisten zusagt.
Dir noch einmal mega herzlichen Dank für deine Mühe und deinen tollen Blog, den ich bestimmt noch oft nutzen werde, zum Beispiel für die Tourenplanung! 😃
Vielen Dank für die Rückmeldung:)
Hallo Detlef, Hallo alle zusammen,
da ich mittlerweile aus gesundheitlichen Gründen weder einen Rucksack heben darf, noch radfahren kann, bin ich auf die Idee eines Trekkingwagens gekommen.
So lese ich diese Seite aufmerksam durch. Zur Reduzierung der Diebstahlgefahr ist mein Gedanke, den Wagen für die Nacht einfach kurz(?) zu zerlegen und in einer großen Plastiktüte oder einer Tasche zu verstauen. (Es gibt auch feste Taschen für das Gepäck -wie die Ortlieb Taschen- mit integrierten Trageriemen, zur Verwendung als Rucksack). Darin den Wagen verstaut, sollte er hotelfähig sein, evtl sogar unter die Zeltapsis passen.
Soweit mein Gedanke hierzu, immerhin zeigt Benpacker die Verstaubarkeit des Wagens auf ihrer homepage.
Übrigens, GPS Tracker verhindern nicht den Diebstahl, wohl erleichtern sie das Wiederfinden.
Ein professionell aussehender Aufkleber oder besser, eine Gravur mit Hinweis ´GPS-Tracker inside` vermindern das Interesse an einer Mitnahme schon im Voraus.
Damit allzeit einen guten Weg weiterhin,
Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für deine hilfreichen Rückmeldungen zum Thema Diebstahlschutz. Hier meine Gedanken dazu: Ich habe gleich am Anfang mehrere Aufkleber mit Hinweis auf GPS-Tracker aufgeklebt. Professionelle Fahrraddiebe, für die ein Anhänger ja „Beifang“ sein könnte, lassen sich dadurch kaum abschrecken: Sie kennen den „Aufklebertrick“ und wissen auch, wie man einen Tracker findet und entfernt. Für Gelegenheitsdiebe dürfte die Abschreckung ausreichen, sofern sie den Aufkleber sehen. Vielleicht sollte ich da noch aufrüstenen und größere, sichtbarere Aufkleber anbringen. Wenn man tatsächlich einen GPS-Tracker nutzt, würde ich keine Warnaufkleber nutzen, damit die Diebe nicht nach dem Tracker suchen. Die Demontage oder Teildemontage des Benpackers ist mit überschaubarem Aufwand möglich. So lassen sich z. B. die beiden Räder ohne Werkzeug einfach abziehen (Steckachsen mit Druckknopf). Auch die Deichselstangen lassen sich problemlos entfernen. Die Montage der Räder und Stangen ist ebenfalls problemlos, aber etwas frickelig. Man könnte dann alles in eine große Ikea-Tüte packen und mit ins Restaurant, in den Supermarkt usw. nehmen oder nachts unter die Apsis legen. Uns sind die dafür erforderlichen 5-10 Minuten meistens zu lästig und wir finden eher andere Lösungen. Bisher ist das immer gut gegangen, vielleicht werden wir vorsichtiger, wenn wir irgendwann mal einen Diebstahlverlust erleben…
Servus Detlef,
danke für deine Antwort zu meinen Gedanken. Die Idee mit dem Tracker ist vermutlich aus einem weiteren Grund nicht clever. Ich vermute ein Tracker passt gar nicht in die Rohre eines solchen Anhängers. Und ja, deutliche Aufkleber sind wohl auch deutlicher Bluffversuch.
Eine Maßnahme möchte ich dennoch ins Rennen schicken, nämlich eine deutliche Gravur mit den Besitzerdaten. Wer klaut möchte auch gut verkaufen, mit dem Ausfeilen einer längeren Gravur wird der Wagen unansehnlicher und verliert deutlich an Wert.
Weitere Recherche brachte mich auf einen Bewegungssensor mit Alarmauslösung. Gibt es als ´Kofferalarm´ oder ´Fahrradalarm´ mit Kabelschloss. Idealerweise mit kurzem Warnalarm und bei weiterer Bewegung mit 110 Dezibel Dauerton. Super vorallem beim Abstellen vor Ladentüren, evtl stressig nachts vor dem Zelt, wenn nur ein Häschen mal am Anhänger schnuppert und der Alarm dich dann senkrecht im Schlafsack stehen lässt.
Soweit mein Schlaumeier-Modus – natürlich ist das alles Theorie. Aber ich versuche auf meinen Touren passive Sicherheit zu praktizieren, also Anreize für die schlimmen Jungs zu vermeiden.
Hallo Andreas,
vielen Dank für die weiteren Anregungen. Die Idee mit der Gravur ist gut, könnte man unten auf der Bodenplatte anbringen. Wenn der Anhänger senkrecht steht, wäre sie gut sichtbar. Alarm mit Bewegungsmelder habe ich bereits ausprobiert, wegen peinlicher Fehlalarm (auf Campingplatz während Abwesenheit, vor einem Supermarkt selbst ausgelöst) nutze ich ihn aber nur selten;-)