Hier erfährst du, wie es mir als handwerklich mäßig begabtem Menschen bei der Erstmontage meines Pilgerwagens – dem Modell „Trek-PACKER German Expedition“ aus dem Hause „Benpacker“ – ergangen ist.
Auspacken oder – für Fans von Anglizismen – Unboxing
Nach pünktlicher Lieferung durch den Hersteller, blickte ich einige Tage immer wieder neugierig auf einen großen Karton. Dann hatte ich endlich Zeit für das Auspacken und die Erstmontage. Im Inneren des Kartons fand ich eine überschaubare Anzahl an Großteilen, die solide vor Transportschäden geschützt waren. Hinzu kamen einige wenige Kleinteile, gesondert in Tüten eingeschweißt. Eine Montage-Anleitung fehlte, diese fand ich aber problemlos auf der Website des Herstellers zum Download. Mein erster Eindruck: Hochwertig verarbeitete und robuste Einzelteile, die solide verpackt geliefert wurden.
Erstmontage
Schritt 1 – Die Grundplatte
Bei der Montage widmete ich mich zunächst der Grundplatte, dem sogenannten „Multifunktions-Body“. Das Modell „German Expedition“ verfügt im Vergleich zum Standard-Trek-PACKER über zwei „Disc-Safer“ und einen „Tailbone“. Die Disc-Safer halten die Tasche auf Abstand zu den Bremsscheiben, der Tailbone erlaubt das senkrechte Abstellen des Ziehwagens. Diese Zubehörteile waren bereits an der Grundplatte montiert, gleiches galt für die mitgelieferte „Gepäckspinne“. Als handwerklicher Laie stellte ich erleichtert fest: Hier gibt es für mich nichts zu tun!
Schritt 2 – Die Räder
Im Karton lagen zwei glasfaserverstärkte Felgen mit Pannenschutz-Reifen aus dem Hause „Schwalbe“ und vormontierten Scheibenbremsen. Die zugehörigen Steckachsen befreite ich aus einer Kleinteile-Tüte. Nachdem ich durchschaut hatte, dass die Knöpfe an den Quick-Release-Steckachsen die Arretierung lösen, waren die Räder binnen Sekunden montiert: Bremsscheiben in die Bremse einfädeln – Steckachsen durch die Felge führen – Knopf auf der Steckachse drücken – Steckachse in die Grundplatte drücken: Fertig!
Schritt 3 – Die Deichselstangen
An den beiden Deichselstangen waren die Bremszüge bereits vormontiert. Die Fußenden der Deichselstangen presste ich mit beherztem Druck in die Aufnahmen an der Grundplatte. Fixiert werden die Deichselstangen dann durch Schnellspanner am oberen Ende der Grundplatte. Anschließend befestigte ich über robuste Kunststoff-Clips die Bremszüge am Bremsmechanismus und den Hüftgurt an den Deichselstangen.
Schritt 4 – Erste Einstellarbeiten
Am schon fertig montierten Benpacker nahm ich nun noch einige Einstellarbeiten vor. Ich erhöhte den Luftdruck der Reifen ein wenig und stellte den Hüftgurt auf meine Größe ein. Dann justierte ich die Deichselstangen. Dazu öffnete ich jeweils zwei Schnellspanner und stellte eine mittlere Länge und eine mittlere Breite ein. Abschließend nutzte ich den Verstellmechanismus der Bremszüge, um die Länge der Züge, an die Länge der Deichselstange anzupassen.
Schritt 5 – Aufräumen und prahlen
Meinen Werkzeugkoffer konnte ich ungeöffnet wieder wegstellen, für die komplette Endmontage benötigte ich kein Werkzeug. So blieb mir nur noch, bei meiner Frau ein wenig mit meinem überdurchschnittlichen handwerklichen Geschick zu prahlen, mit dem ich die vollständige Montage meines Pilgerwagens in nur wenigen Minuten bewältigt habe.
Einstellarbeiten im Detail
Mein Ziehwagen war nach dieser Erstmontage bereit für erste Testwanderungen und Testläufe. Auf diesen Touren merkte ich aber schnell, dass es wichtig ist, mit der Gewichtsverteilung in der Tasche, mit Deichsellänge und Deichselbreite zu experimentieren. Hier gilt es, individuell passende Einstellungen zu finden, damit der Pilgerwagen ruhig läuft. Wie ich dabei vorgegangen bin und welche Einstellungen bei mir gut funktionieren, kannst du in anderen Beiträgen in meinem Blog nachlesen. Ich empfehle dazu insbesondere die Beiträge Tipps zum Wandern mit Pilgerwagen sowie Tipps zum Laufen mit Pilgerwagen.
Moin mein Lieber Marsch(Wander)Kollege. Habe mit Interesse deinen Blog gelesen. Freue mich über weitere, spannende Berichte.
Moin und vielen Dank für dein Feedback. Ist der erste Kommentar in meinem noch jungen Blog 🙂
Moin, moin, Detlef, vielen Dank für Deinen Bericht über den Pilgerwagen. Wir sind bereits 2016 von Osnabrück 2800km nach Santiago gelaufen. Meine Frau bekam Hüftprobleme und darum sind wir letztes Jahr mit einem Ultralight Pilgerwagen 2000km von Genf nach Santiago gegangen. In Zukunft möchten wir ein Zelt mitnehmen und da kommen Deine Berichte zu dem Pilgerwagen gerade recht. Danke
Moin Horst, vielen Dank für deine Rückmeldung. Hammer, was ihr da schon an Weitwander-KM absolviert habt! Magst du kurz schreiben, mit welchem Ultralight Pilgerwagen ihr unterwegs wart?
Ich möchte auch gern mit Pilgerwagen durch Deutschland streifen. Mein Hund soll mich begleiten.
Daher hatte ich erst nach Hunde Joggern geschaut.
Der Pilgerwagen erscheint mir allerdings funktionaler.
Nur der Hund kann da nicht mitfahren.
Hallo Doris,
da ich nicht mit Hund unterwegs bin, kann ich dir leider nicht mit einer Einschätzung weiterhelfen. Ich weiß aber, dass es Menschen gibt, die mit Benpacker und Hund unterwegs waren/ sind. das geht durchaus gut, es hängt davon ab, wie groß und schwer dein Hund ist: Das Platzangebot des Benpackers ist je nach Transportbehältnis (Duffle oder Box) begrenzt, die Tragfähigkeit (40 kg) ebenfalls. Mit einem kleinen, maximal mittelgroßen Hund könnte es klappen:)